... Bericht von Ralf Biernatzki
 
Angereist mit der vagen Hoffnung auf eine gute Platzierung erwischte ich am 7.07.2019 einen (nahezu) perfekten Tag. 
 
Seit Wochen herrschten vor Ort hohe Temperaturen, sodass ein Neoverbot absehbar war. Dies begünstigt die guten Schwimmer in besonderem Maße und dämpfte meine Erwartungen im Vorfeld. Ebenso war die hügelige und technisch anspruchsvolle Radstrecke vorab schwer einzuschätzen und somit waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. 
 
Der Streckentest am Vortag des Rennens verlief dann allerdings sehr gut. Zwei kurze, knackige Anstiege pro Runde und viele "Rolling Hills", die man „wegdrücken" konnte und zwei sehr scharfe Kurven, die zu beachten waren. Auf diesem Kurs konnte man aber definitiv Zeit gutmachen und dass war dann auch der Plan für das Rennen.
 
Am Renntag konnte ich bei optimalen äußeren Bedingungen eine gute Schwimmleistung abrufen. Trotz des Neoverbots schwamm ich mit 34min eine - für meine Verhältnisse - sehr ordentliche Zeit und ging als 3. meiner Altersklasse auf die Radstrecke. Der Rückstand zum führenden Italiener betrug 6min, zum zweitplatzierten Tschechen waren es 5min, eigentlich etwas zuviel. 
 
Nun galt es zunächst auf dem engen Kurs (4 Runden) viele der voraus gestarteten Gruppen zu überholen und kontinuierlich den Abstand zu verringern. Ich schlug ein sehr hohes Tempo an. Im Verlauf der 2. Runde dann eine kitzlige Situation als ein Insekt in den Mundraum gelangte, zustach und sich schnell eine Schwellung entwickelte. 
 
Trotzdem verkürzte sich der Rückstand auf das Führungsduo bei jedem Wendepunkt und zum Ende der dritten Runde überholte ich den vor mit liegenden Tschechen und lag nun auf dem 2. Platz. Der führende Italiener war beim nächsten Anstieg bereits in Sichtweite und hatte offenbar seine Kräfte verbraucht. Noch am Anstieg setzte ich mich an die Spitze und baute den Abstand weiter aus. Am Ende konnte ich den vor mir liegenden Athleten dann doch 8min auf der Radtsrecke abnehmen und relativ entspannt ins Ziel rollen: EUROPAMEISTER !!!
 
Es war mein zweiter Start bei einem AquaBike-Wettkampf, nach der WM 2017 in Odense,  und die erste internationale Medaille für mich.
 
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